Info

Idee

2012 begannen wir nach verschiedenen schwierigen Fragmententfernungen, nach Alternativen zu den etablierten Methoden zu suchen. In Regionen, in denen die Ultraschalltechnik an ihre Grenzen gelangt, besondere Substanzschonung zwingend ist und Fragmente nicht belassen werden können, erschien uns  die Schlaufentechnik als geeigneter Lösungsansatz . Hierbei wird ein besonders dünner Draht durch eine Kanüle geführt, so dass an deren Ende eine Schlaufe entsteht. Diese wird um das Fragmentende geschlungen, gestrafft und das Fragment entfernt. Um diese Technik unter ständiger indirekter Sicht durch das Dentalmikroskop umsetzten zu können, bedarf es eines Gerätes, welches das Straffen der Drahtschlinge mit nur einer Hand ermöglicht.

Wir konstruierten verschiedene Prototypen und experimentierten mit diversen Drähten und Kanülen. Schließlich kamen wir zu einem produktionsreifen Prototypen, der einfach zu handhaben ist, mit verschiedenen Kanülen und Drähten kombiniert werden kann und von mehreren Endodontologen erfolgreich getestet wurde.

Vorteile des FragRemovers gegenüber anderen Fragmententfernungsmethoden

Für die Entfernung von frakturierten Wurzelkanalinstrumenten stehen verschiedene Methoden und Instrumentarien zur Verfügung. Die meisten dieser Werkzeuge haben jedoch einen sehr eingeschränkten Indikationsbereich.

Die bis heute bekannten und häufig eingesetzten Entfernungsmethoden sind die Braiding-Technik, Fragmentzangenentfernung, Tube-Techniken (Masserann-Kit, IRS, Tube-Klebetechnik) und die Ultraschalltechnik.

Beim „Braiding“ werden schmale Handinstrumente am Fragment vorbeigeführt und mit dem Fragment verdrillt. Diese Technik ist in nur bei Fragmenten mit ausreichend Raum zur Kanalwand möglich (meist nur bei Lentulos sinvoll). Die großen Kräfte, die beim Verdrillen wirken, können zum Bruch der „braided files“ führen.

Mit der Fragmentzange (Stieglitz-Zange) können ohne eine massive Zahnhartsubstanzschwächung nur Fragmente entfernt werden, die bis ins Pulpenkavum reichen.

Alle Tube-Techniken gehen mit einem erheblichen Substanzverlust einher, da für eine ausreichende Retention des Fragmentes in der Kanüle eine zirkuläre Fragmentfreilegung von mindestens 3mm notwendig ist. Die zur Freilegung bestimmten Trepanbohrer erlauben zudem keine Sicht auf den Fragmentkopf  während der zirkulären Präparation. Diese fehlende Kontrolle erhöht das Risiko für Perforationen und Fragmentextrusionen. Eine Indikation für die Tubetechnik  besteht nur bei sehr langen  hochretentiven Fragmenten im oberen koronalen Drittel bei geraden Wurzeln mit ausreichender Wandstärke. Tiefer liegende Fragmente können nur mit großem Verlust an Wurzeldentin und damit einhergehender Erhöhung der Vertikalfrakturgefahr entfernt werden.

Die Ultraschalltechnik gilt zur Zeit als effektivste Entfernungsmethode. Der Substanzabtrag ist vergleichsweise gering und sie erlaubt während der Freilegung ausgezeichnete Sicht auf das Fragment. Bei sehr kurzen Fragmenten (< 2mm) ist die reine Ultraschalltechnik die Methode der Wahl. Bei längeren Fragmenten (> 2,5 mm) erwachsen jedoch Schwierigkeiten. Bei dieser Technik muss solange am Fragment und am umgebenden Dentin instrumentiert werden, bis das Bruchstück so frei ist, dass es mit einer feuchten Papierspitze entfernt werden kann. Lange Fragmente liegen häufig im Krümmungsbereich (oft mesiale Wurzel unterer Molaren) und besitzen durch die Rückstellwirkung des NiTi eine recht hohe Retention. So muss bei reiner Ultraschalltechnik oft weit am Fragment entlang präpariert werden bis es sich lockert. Es resultiert dadurch ein erheblicher Substanzverlust an der Innenkurvatur. Dies ist bei unteren Molaren die “Danger Zone“, ein Bereich mit besonders geringer Wandstärke und Perforationsgefahr. Weiterhin werden lange Fragmente, die schon weit freigelegt wurden, durch die Ultraschallschwingungen stark belastet und neigen zu Sekundärfrakturen. Eine vollständige Entfernung wird damit weiter erschwert oder unmöglich. Durch die längere, meist trockene Präparation sind auch Hitzeschäden am Parodontium möglich.

Wünschenswert wäre eine einfache, schnelle Methode mit geringem Dentinabtrag und guter Visualisierung für längere, retentive Fragmente. Diese Kriterien erfüllt in Gänze die Schlingentechnik mit dem Fragremover.

Durch die Verwendung von grazilen Kanülen und ultrafeinen Drähten ist ein mikroinvasives Vorgehen möglich. Der Fragmentkopf wird vorzugsweise mit U-Feilen (ISO 15-20) auf eine Länge von nur 0,5 mm zirkulär freigelegt. Anschließend wird die Drahtschlinge um das Fragmentende gelegt und verjüngt. Das so fixierte Fragment kann dann durch Zug aus dem Wurzelkanal entfernt werden. Für hochretentive Fragmente kann eine weitere Freilegung notwendig werden. Es muss jedoch immer weniger als bei reiner Ultraschalltechnik präpariert werden. Fragmente, die bis in den Periapex reichen können sicher gefasst werden, ohne Risiko das Fragment weiter zu extrudieren.
Nachfolgend werden die Vorteile der Schlingentechnik mit dem FragRemover gegenüber anderen Entfernungstechniken kurz zusammengefasst.

1.      maximale Schonung des Wurzeldentins

2.      gute Entfernbarkeit von langen Fragmenten aus Krümmungsbereichen

3.      gute visuelle Kontrolle

4.      Risiko von Sekundärfrakturen gering

5.      sicheres Fassen von Fragmenten

6.      geringe thermische Belastung des Parodontiums

7.      hoher Zeitgewinn

Unter dem Menüpunkt Fälle können Sie sich ein Bild über die Effizienz dieser Technik machen. Alle dargestellten Fragmentfälle wurden mit einem Prototypen des Fragremovers gelöst. 

Aufbau und Funktion des FragRemovers

Demo-Video zur Montage und Funktion

Sie können jede Kanüle mit Lueransatz verwenden oder Kanülen jederzeit über uns beziehen.

Den Draht liefern wir in folgenden Stärken:

  • 0,09 mm
  • 0,10 mm
  • 0,15 mm

Fälle

Fragmententfernung Zahn 47 

Fragmententfernung Zahn 16

Entfernung von 2 tiefliegenden Fragmenten aus Zahn 17 

Orthografie Entfernung eines retrograde Silberstifte Zahn 11

 

Schicken Sie uns Ihre Fälle, die Sie mit dem FragRemover gelöst haben. Wenn Sie wünschen, stellen wir diese hier auf der Internetseite ein.

Fallberichte

Erstanwender Fragment im mittleren bis apikalen Drittel Zahn 36

Fallbericht Erstanwender apikales Fragment Zahn 15

Fallbericht Erstanwender, Lentulo-Fragment Zahn 37

Entfernung eines hochretentiven Fragmentes aus Zahn 46